Gegen jede Autorität! Für einen autonom-anarchistischen 1.Mai!
Seit mehreren Jahrzehnten ist der 1.Mai nun in Europa und anderen Teilen der Welt ein etablierter Feiertag. Fast jedes Jahr wiederholt sich das Spektakel in ziemlich ähnlicher Form. Viele machen sich die eigentliche Bedeutung dieses Tages nicht mehr bewusst und verziehen sich zum Grillen und Saufen in ihre Schrebergärten oder machen einen ausgedehnten Spaziergang, die Gewerkschaften machen viel Werbung für sich und reden mit großer Begeisterung über die ein oder andere kleine Reform und die Politiker*innen labern viel über sog. „Arbeitnehmer*innenrechte“ während unsere Arbeitsbedingungen eigentlich immer schlechter werden. Wenn das ganze alljährliche Theater vorbei ist, geht man am nächsten Tag wieder ganz entspannt zur Arbeit und lässt sich sorglos ausbeuten. Somit ist der 1.Mai kaum noch mehr als eine gewohnte Routine, der fast jeder kämpferische Anspruch verloren gegangen ist.
Der 1.Mai soll der Tag der Arbeit sein, doch was bedeutet diese Art von Arbeit für uns eigentlich? Sie durchzieht unser Leben von der Geburt bis zum Tod. Schon als Kinder merken wir, dass unsere Eltern keine Zeit für uns haben und wir in der Kita landen. In der Schule zählen nur die guten Leistungen und unsere Anpassungsfähigkeit um einen guten Job zu bekommen. Nach der Schule oder dem Studium müssen wir uns einen Platz suchen, um als kleines Zahnrad das ganze System am Laufen zu halten. Um uns dazu zu motivieren diesen langweiligen und unfreien Weg zu gehen, wird uns Geld geboten und dafür tauschen wir etwas ein, was sich eigentlich nicht in Zahlen bemessen lässt: Unser Leben und unsere Gesundheit. Von einigen von uns ist eine Stunde unserer Lebenszeit nicht mehr wert als eine Tiefkühlpizza.
Die Gewerkschaften und Politiker*innen wollen uns diesen Prozess schmackhafter machen, indem sie uns kleine Köder vorwerfen. Doch was nützen uns ein bisschen mehr Geld oder ein paar mickrige Urlaubstage mehr, wenn der ganze Prozess im Kern derselbe bleibt.
Egal wie schön sie uns die Arbeit machen wollen, in diesem System bedeutet sie immer das gleiche: Wir verkaufen unsere Freiheit um die Taschen einiger weniger zu füllen und uns selbst dann durch sinnlosen Konsum zu befriedigen.
Deshalb ist es für uns keine Option uns einfach nur in dieses alljährliche Spektakel einzureihen, wenn sich dabei eh nichts ändern wird. Den Ausweg aus diesem miserablen Leben werden uns keine Parteien oder Organisationen ermöglichen, das können nur wir selbst schaffen. Ganz ohne Stellvertreter*innen oder Autoritäten. Wir wollen nach einem Leben greifen, dass es wert ist gelebt zu werden und die vermeidliche Ordnung ins Chaos zu stürzen. Weg mit der Lohnarbeit und den Institutionen, die sie uns aufdrängen wollen.
Lasst uns aus den Trümmern der Fabriken, Büros und Jobcenter eine neue Welt aufbauen, die auf gegenseitiger Hilfe, Solidarität, Respekt, Liebe und Freiheit besteht.
Für ein Leben in Liebe, Freiheit und Anarchie!
Für einen antiautoritären 1.Mai!
Kommt ohne Partei- oder Nationalsymbolik.