Silvester zum Knast

In der Nacht zum neuen Jahr zogen Anarchist*Innen aus Lübeck zum Knast auf Marli, um ihrer Abneigung Gefängnissen gegenüber und ihrer Solidarität mit den rebellischen Gefangenen in der ganzen Welt symbolisch Ausdruck zu verleihen. Bereits auf dem Weg dorthin wurde lautstark und mit viel Pyro Stimmung gemacht.


Im Folgenden wird der Aufruf dokumentiert:

Silvester zum Knast

Was droht uns, wenn wir uns im Supermarkt einfach nehmen, was wir zum Leben brauchen, wenn wir in eines der zahlreichen, leerstehenden Gebäude einziehen, wenn wir für Bahn- oder Busfahrten nichts zahlen oder wenn wir Naziaufmärsche blockieren und sabotieren? Genau, wir landen womöglich im Knast.

Diese Aufzählung könnte wahrscheinlich noch unendlich weitergeführt werden. Die Straflogik in diesem System sieht so aus, dass alle, die sich nicht bedingungslos unterwerfen, sich nicht integrieren lassen und die herrschenden Verhältnisse nicht einfach hinnehmen, in kahle, kalte Zellen geperrt werden. Zellen, die noch viel kleiner sind als jenes soziale Gefängnis in dem wir ohnehin schon leben. Knäste schaffen lediglich eine weitere Isolation der Gefangenden von der Gesellschaft, aber tragen nichts zu einer Verbesserung der Lebensumstände oder Ursachen bei.

Deshalb wollen wir an diesem Tag diese Trennung, diese Isolation für einen Moment aufheben und ihnen unsere Solidarität über die kalten Mauern der Knäste senden, auf das unsere Feuerwerke kleine Lichtblicke für die Gefangenen sind – Symbolisch auch für die vielen von Repression betroffenen Komplitz*Innen nach der G20-Revolte. Wir haben Euch nicht vergessen! Auch wenn uns Gitter und Jahre trennen, wir sind da und kämpfen weiter für eine freie Gesellschaft, in der Knäste überflüssig sind.

Wir wollen uns gegen 23 Uhr vor der Einfahrt der Walli treffen. Von dort ziehen wir dann gemeinsam und unangemeldet zum Knast auf Marli, um gemeinsam mit den Gefangenen in ein neues, aufständiges Jahr 2018 zu feiern.

Solidarität mit den rebellischen Gefangenen weltweit!

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