In der Nacht auf den 15.06. startete die türkische Armee einen Luftangriff mit mindestens 50 Kampfflugzeugen auf den südlichen/irakischen Teil Kurdistans.
Betroffen sind ezidische Gebiete, in denen mehrere zehntausend Zivilist*innen leben; Ein Flüchtlingscamp, das unter UN-Schutz steht; Ein Krankenhaus, das bombardiert wurde; Außerdem wurden Guerillagebiete in den Qendil-Bergen bombardiert. Bisher gibt es keine Erkenntnisse, wie viele Menschen verletzt und getötet worden sind.
Seit 2017 greift das faschistische Regime der Türkei immer wieder Gebiete in Kurdistan an und versucht mitunter, sie zu besetzen. Die türkische Armee hat dabei Hilfe von IS-Terroristen und Milizen, die teilweise zu Al-Qaida gehört haben. Immer wieder hat die Türkei völkerrechtswidrige chemische Waffen eingesetzt und auch der Angriff auf das Flüchtlingslager Maxmur ist ein Verbrechen.
Doch es sind nicht alleine die Verbrechen der Türkei, die uns wütend machen. Wir sind wütend über die Beteiligung Deutschlands und anderer europäischer Staaten an diesem Angriffskrieg! Wir sind wütend über die Waffenexporte an die Türkei, die diesen Krieg erst möglich machen. Wir sind wütend über den „Flüchtlingsdeal“ mit der Türkei, der von Erdogan als Druckmittel benutzt wird, ihn in Ruhe machen zu lassen. Wir sind wütend über die Kriminalisierung von Kurd*innen in Deutschland. Wir sind wütend, dass die PKK in Deutschland nach wie vor als Terrororganisation eingestuft wird, obwohl man vielmehr Erdogan, den Präsidenten der Türkei selbst als Terroristen einstufen müsste! Und wir sind wütend, dass so viele diesen Genozidversuch einfach hinnehmen.
Wir dürfen nicht wegsehen. Wir dürfen nicht schweigen. Wir müssen handeln und für die Freiheit der kurdischen Bevölkerung kämpfen. Wir müssen – alle – für ein Ende des Faschismus kämpfen!
Wiederholt versuchen Erdogan und die AKP, die kurdische Bevölkerung auszulöschen. Dabei ist ihnen jedes Mittel recht, sei es gezielter Mord oder Angriffskrieg, Verhaftungen von Journalist*innen aus aller Welt, Folter, Kooperation mit Terroristen oder der Einsatz von chemischen und Biowaffen.
Deutschland schaut der Türkei dabei zu und liefert weiterhin Waffen an die Türkei. Das macht deutlich, dass wir uns auf diesen – oder irgendeinen – Staat nicht verlassen können. Wir sind Zeug*innen eines Genozids. Und wir sind diejenigen, die ihn verhindern müssen!
Wir zitieren das Frauenbüro Cenî:
„Luftschläge gegen Krankenhäuser und Flüchtlingscamps, offenbar unter Billigung internationaler Kräfte – das ist eine Kriegserklärung gegen alle demokratischen Kräfte. Das herrschende System befindet sich im Krieg gegen die Gesellschaften. Immer stärker wird deutlich, dass dem System nur noch die offene Gewalt bleibt, um Unterdrückung und Ausbeutung der Bevölkerung fortzusetzen.
Wir verurteilen die völkermörderischen Angriffe des türkischen Staates und das Schweigen der internationalen Gemeinschaft. Wir rufen alle demokratischen Kräfte dazu auf, sich vom patriarchalen, völkermörderischen System zu lösen und ihre Selbstorganisierung aufzubauen. Wir rufen dazu auf, gegen die Angriffe Haltung einzunehmen und auf die Straßen zu gehen!“
Biji Azadi – es lebe die Freiheit!